- Dieser Text wurde von uns in der bundsweiten
Lesben- und Schwulenbewegung verbreitet.
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- Müssen wir Lesben und Schwule uns
in die Frage zu Krieg und Soldatentum einmischen?
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- Es gibt viele Gründe, gegen Krieg zu
sein, und die haben nicht ursächlich etwas mit unserer homosexuellen
Identität zu tun. Aber im Thema stecken für uns Lesben
und Schwule zusätzlich mindestens zwei zu diskutierende
Inhalte:
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- 1. Homosexualität und Soldatentum und
2. die Rolle der CDU-nahen Lesben- und Schwulenverbände,
die mit ihren Parteien die Kriegsoption unterstützen und
die Rolle der rotgrünen regierungsnahen Verbände, die
zwar entsprechend der Regierungsoption den US-Krieg gegen den
Irak ablehnen, nicht aber die Kriegsoption an sich und schon
gar nicht das Soldatentum.
1. Ja, wir müssen uns einmischen, und zwar als Menschen
mit sozialem Gewissen, als Angehörige einer in vielen Ländern
der Erde unterdrückten Minderheit und als TeilnehmerInnen
einer Bewegung, die der menschlichen Emanzipation, besonders
in Fragen des Männer- und Frauenrollenzwanges ihren wesentlichen
emanzipatorischen Inhalt sieht.
Gerade in Kriegszeiten kommt es einerseits auf sogenannte "männliche
Tugenden" wie Heldenmut und das Unterdrücken von warmen
Gefühlen, sowie die angeblich weibliche Aufopferungbereitschaft
an. Dies ist deutlich in der Öffentlichkeit und in den Medien
zu erkennen.
- Filme, die Krieg, Nationalismus, Religionsfundamentalismus,
Terrorismus und Gewalt als Lösung gegen Krieg, Nationalismus,
religionsfundamentalismus, Terrorismus und Gewalt anbieten, nehmen
zu und lassen auch die "störenden" AußenseiterInnen
erkennen, die sich den "männlichen" und "weiblichen"
Erfüllungen und "Tugenden" versagen.
- Wir müssen uns gegen Soldatentum und
Militarismus sowie den jeweiligen Krieg gerade unseres jeweiligen
Staates zur Wehr setzen. In allen Ländern!
2. Wir als Bewegung brauchen einen neuen Kommunikationszusammenhang
zwischen solchen Lesben und Schwulen, die reaktionäre Positionen
ablehnen und denen es über Gleichstellungspolitik beziehungsweise
Anpassungspolitik hinaus um weitergehende emanzipatorische politische
Zielvorstellungen geht. Wir müssen wieder in Erscheinung
treten und uns mit unseren Argumenten in die Szene einmischen.
Liebe Freundinnen und Freunde, meldet Euch bei uns! Wir brauchen
nicht gebannt wie Kaninchen auf die drohende Schlange schauen,
noch kann man was machen.
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- ROSA LÜSTE
(politische Lesben- und Schwulengruppe
im Rhein-Main-Gebiet),
Postfach 5404 in 65044 Wiesbaden,
Tel. u. Fax.: 0611/377765,
http://www.rosalueste.de,
gruppe@rosalueste.de
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