Politik scheint sich, besonders in den Medien, nur in der Parteipolitik wiederzuspiegeln.
Die ist, unserer Meinung nach, ein oftmals recht schmutziges Geschäft zugunsten eigener und fremder Karrieren.
 
Aber deshalb lassen wir uns das Feld "Politik" nicht aus den Händen nehmen. Sozial-, Friedens- und Gesellschaftspolitik sind die Felder, die wir beackern können, auf denen wir versuchen können, unsere Ziele voranzubringen.
 
Unsere politischc Arbeit findet daher in folgenden Bereichen statt:
 
1. Sozialpolitik:
Wenn die sozialen Konflikte in unserer Gesellschaft wieder zunehmen, beginnt das alte Spiel mit der Beschuldigung der Sündenböcke in den Medien, zu denen wir ja nun traditionell auch gehören. Außerdem ist es in unserem Interesse, wenn das soziale Wohlergehen des Individuums nicht zu einer individuellen Sache gemacht wird, sondern wenn das individuelle Wohlergehen zu den sozialen Fragen einer Gesellschaft gehört. Die ROSA LÜSTE ist deshalb dem Sozialforum Wiesbaden ( http://www.sozialforum-wiesbaden.de/ ) beigetreten und verfolgt hier nach Kräften das Ziel, dem Sozialabbau und auch dem Kulturabbau zugunsten des marktwirtschaftlichen Gewinnstrebens Widerstand zu leisten. Wir unterstützen auch die Bemühungen der Gewerkschaften gegen den Sozialabbau. Ziel ist uns eine Gesellschaft ohne Sozialängste.
 
2. Für Friedens- bzw. gegen Kriegspolitik:
Die wirtschaftlichen Interessen der reichen Menschen dieses Landes und somit auch die politischen Interessen werden wieder militärisch verfolgt. Das bedeutet, dass Kriege wieder vorbereitet und ausgeführt werden. Abgesehen von dem Leid, das Kriege über das Leben der Menschen bringen, ist auch die Kriegsvorbereitung für uns Lesben und Schwule eine Gefahr, weil dadurch wieder die alten Geschlechtsrollen in der Gesellschaft vorangetrieben werden, die den Menschen nach ihrem Geschlecht gesellschaftliche Aufgaben zuordnen. Und das Resultat dieser Zuordnung ist auch das alte Männerbild und das alte Frauenbild. Mit diesen Bildern können und wollen wir Lesben und Schwulen in der ROSA LÜSTE nicht mehr leben, zumal damit unsere Verfolgung und Vernichtung gerechtfertigt wurde und noch wird. Deshalb unterstützen wir die Aktivitäten des DFG-VK. Ziel ist uns eine Gesellschaft ohne Kriegs-Option.
 
3. Gesellschaftspolitik:
Menschen möchten einigermaßen erfüllt leben. Sie möchten miteinander leben und sich nicht ständig in einer Rivalität untereinander befinden. Der Mensch muss nicht naturgemäß der Feind des Menschen sein, er kann auch "menschlich" sein. Unser Bestreben ist daher humanistisch oder menschlich: es ist uns daran gelegen, dass solche gesellschaftspolitischen Strukturen verstärkt werden, die Mauern und Grenzen der unterschiedlichsten Art überwinden, und dass solche Strukturen geschwächt und letztlich überwunden werden, die Mauern und Grenzen zwischen Menschen errichten.
3.1. Daher bekämpft die ROSA LÜSTE, wo sie es kann, den religiösen Aberglauben, der Menschen in Schuldgefühle und religiös begründete Überheblichkeit verblendet. Kein Mensch hat unsrer Auffassung nach das Recht, anderen Menschen das Leben vorzuschreiben und das selbst gewählte Leben anderer Menschen gegebenenfalls zu verurteilen. Wir treten ganz entschieden für die Trennung zwischen Religion und Staat ein. Ziel ist uns eine Gesellschaft, in der die Menschen nach einer vernunftbegründeten Ethik miteinender leben.
3.2. Auch die Zugehörigkeit zu einer sexuellen Identität, zu sexuellen Lebensformen, die auf Einvernehmlichkeit beruhen, zu einer bestimmten Sprache oder Hautfarbe usw. kann kein Argument sein, Menschen in bevorrechtigt und benachteiligt zu trennen. Das gleiche gilt für das biologische Geschlecht oder Alter. Die ROSA LÜSTE tritt daher gegen jegliche Ausgrenzung und Benachteiligung anderer Menschen ein. Ziel ist uns eine Gesellschaft ohne zwischenmenschliche Bevormundung und das Selbstbestimmungsrecht des mündigen Menschens.
3.3. Staat (und damit oft Religion) und Gesellschaft mischen sich ständig in freie Entscheidung des Menschen ein, sein persönliches, sexuelles, partnerschaftliches und zwischenmenschliches Leben nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Die ROSA LÜSTE tritt für das Menschenrecht ein, sich das Leben gemäß der eigenen Bedürfnisse gestalten zu können.
 
Das alles denken wir uns so. Aber wie soll das konkret im persönlichen oder politischen Alltag gehen? Das ist die Frage, die uns bei allen persönlichen, zwischenmenschlichen und politischen Vorgängen beschäftigt.
 
Die Mittel unseres politischen Handelns sind:
1. ein engagiertes Eintreten für unsere Ziele in der eigenen Szene mittels eigener Medien,
2. ein engagiertes Eintreten für unsere Ziele in den Reihen solcher politischer Kräfte, die sich auch sozial, friedenspolitisch und gesellschaftlich engagieren.
3. eine Bündnispolitik mit solchen politischen Kräften, die gleiche und ähnliche Ziele vertreten.

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